Um 1874 entstand Gregorovius' Monographie über die Lucrezia Borgia, welche jedenfalls die Geschichte der Tochter Alexander's VI., der “Kleopatra des 15. Jahrhunderts”, von dem Romanhaften befreite, das ihr bis dahin angehaftet hatte. Zugleich ist die Schrift bei der außerordentlichen Kunst von G., das Einzelne mit dem Allgemeinen zu verbinden, durch die eingeflochtenen Beschreibungen des damaligen Lebens in Rom und am päpstlichen Hofe, der Festlichkeiten aller Art und andere Details ein überaus glanzvolles, farbenprächtiges Kulturbild der Renaissance überhaupt geworden.