Bücher
Viola Maybach

Der kleine Fürst 287 – Adelsroman

Viola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie «Der kleine Fürst» in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt “Das Tagebuch der Christina von Rothenfels”, “Rosenweg Nr. 5”, «Das Ärztehaus” und eine feuilletonistische Biografie. «Der kleine Fürst” ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Du musst etwas essen, Leon«, sagte Agnes Wehrhahn. Sie stand in der offenen Tür des Zimmers, das sie nach kurzem Klopfen betreten hatte. Andere Angestellte des Fürsten Alexander von Lohenfels hätten sich ein solches Verhalten seinem sechzehnjährigen Sohn gegenüber niemals erlaubt, aber Agnes kam eine Sonderrolle zu, stand sie doch bereits seit dreißig Jahren in Diensten der Fürstenfamilie. Lange Zeit hatte sie auch Leons Vater Alexander geduzt, schließlich war der erst acht gewesen, als die damals zweiundzwanzigjährige Agnes sich bei seinen Eltern um die Stelle der Erzieherin ihres Sohnes beworben hatte und sofort eingestellt worden war. Mit der Zeit waren ihre Aufgaben vielfältiger geworden. Heute war sie Diejenige, die den fürstlichen Haushalt organisierte und die anderen Angestellten befehligte. ›Hausdame‹ wurde sie manchmal genannt. Ihr waren solche Bezeichnungen gleichgültig. Wer sie fragte, was sie beruflich machte, bekam zur Antwort: »Ich arbeite beim Fürsten.« Leon saß nicht an seinem Laptop, wie Agnes eigentlich erwartet hatte, sondern er hatte auf seinem Bett gelegen und gelesen. Als Agnes ins Zimmer gekommen war, hatte er sein Buch sofort beiseite gelegt und war aufgestanden. Er war ein sehr gut erzogener Junge. »Kommst du nach unten oder soll ich dir etwas aufs Zimmer bringen lassen?« »Ich habe keinen Hunger, Agnes.« »Das mag sein, aber du wirst trotzdem etwas essen.« Er versuchte zu lächeln, und Agnes bekam Gänsehaut. Seit seine Mutter vor beinahe zehn Jahren gestorben war, war Leon der traurigste und einsamste Junge auf diesem Planeten. Er lächelte eigentlich nie mehr, nur Agnes zuliebe versuchte er es gelegentlich noch. Sie hätte ihn dann am liebsten in die Arme genommen, und manchmal tat sie es auch, aber im Grunde brauchte er eine solche Umarmung nicht von ihr, sondern von seinem Vater, von Fürst Alexander.
92 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2021
Jahr der Veröffentlichung
2021
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