Professor Dr. Egidius Sonntag ist ein wahrlich ungewöhnlicher Chefarzt, überaus engagiert, aber auch mit kleinen menschlichen Fehlern behaftet. Sie machen diese schillernde Figur ganz besonders liebenswert, aber auch verletzlich. Manchmal muss man über ihn selbst den Kopf schütteln, wenn er etwa den 15. Hochzeitstag vergisst und seine an Brustkrebs erkrankte Ehefrau töricht vernachlässigt. Er tut dies nicht aus Lieblosigkeit, aber er ist auch nicht vollkommen. Dr. Sonntag ist der Arzt, der in den Wirren des Lebens versucht irgendwie den Überblick zu behalten — entwaffnend realistisch geschildert, aber nicht vollkommen.
Diese spannende Arztserie überschreitet alles bisher Dagewesene. Eine Romanserie, die süchtig macht nach mehr!
Haben Sie auch, liebe Leserin, geschätzter Leser, die letzten vier Wochen gegrübelt, woher Chris denn nun den traumhaft attraktiven Polizeiobermeister Sebastian Huber kennt? Und ob er dieses Wissen an seinen Philipp weitergeben konnte? Ich verbinde ja damit die dringende Hoffnung, dass diese Erkenntnis irgendwie geeignet ist, Schwester Lily erneut das Leben zu retten! Gespannt bin ich auf die Show, die der Sohn des Patienten László de Bergh veranstalten wird. Immerhin wird sich zeigen, ob das Ergebnis der schwierigen Operation befriedigend ist. Und darauf, ob Frau Rixner recht hatte mit ihren Prophezeiungen. Keine Sorgen mache ich mir um Dagmar und Elenore. Die genießen bestimmt, dass sie sich endlich kennenlernen dürfen. Na gut. Nicht ganz klar ist, wie Valerian Ettenhuber reagieren wird, wenn Dagmar … Höre ich da Kirchenglocken? Tatsächlich! Es ist 11 Uhr, der Gottesdienst ist zu Ende. Schauen wir doch mal, ob Pfarrer Ettenhuber … Ja, in der Tat. Er ist gerade dabei, die Gemeinde zu verabschieden! Das Hochamt war beendet. Im Gestühl der Kirche hing das benebelnde Aroma des Weihrauchs. Valerian Ettenhuber positionierte sich zentral vor dem Altar und hob die Hände zum Abschlusssegen. «Es segne dich und es behüte dich — Gott Vater, Sohn, und heiliger Geist! Amen!» Der Organist gab all seine Seele in das Postludium hinein, das jetzt den Raum erfüllte.