Professor Dr. Egidius Sonntag ist ein wahrlich ungewöhnlicher Chefarzt, überaus engagiert, aber auch mit kleinen menschlichen Fehlern behaftet. Sie machen diese schillernde Figur ganz besonders liebenswert, aber auch verletzlich. Manchmal muss man über ihn selbst den Kopf schütteln, wenn er etwa den 15. Hochzeitstag vergisst und seine an Brustkrebs erkrankte Ehefrau töricht vernachlässigt. Er tut dies nicht aus Lieblosigkeit, aber er ist auch nicht vollkommen. Dr. Sonntag ist der Arzt, der in den Wirren des Lebens versucht irgendwie den Überblick zu behalten — entwaffnend realistisch geschildert, aber nicht vollkommen.
Diese spannende Arztserie überschreitet alles bisher Dagewesene. Eine Romanserie, die süchtig macht nach mehr!
Sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Entschuldigen Sie, wenn ich Sie mal etwas Persönliches frage: Haben Sie schon Fehler gemacht im Leben? Ich meine nicht diese lapidaren Sachen, wie einen Geburtstag vergessen, eine Vase zu zerbrechen oder die Linsensuppe versalzen. Nein, so richtig schwere Fehler. Dem falschen Menschen vertraut. Ihr Kind ungerecht gestraft. Etwas gestohlen. Ja, gestohlen. Auch die von der Kassiererin versehentlich zu viel herausgegebenen 50 Cent bedeuten Diebstahl. Gelogen. ( Beim Lügen gibt es ja auch Unterschiede! ) Wenn Ärzte Fehler machen, sind sie fast immer schwerwiegend. Oft genug allerdings machen sie sich selbst Vorwürfe, weil sie nicht helfen konnten, und halten das für Fehler. Professor Egidius Sonntag steckt in einer solchen Sinnkrise. Der Tod seiner Mutter, um deren Leben er kämpfte, hat ihn aus der Bahn geworfen. Als Naturwissenschaftler hätte er sich gut über sein schlechtes Gewissen hinwegsetzen können. Theres war alt und schwer erkrankt, und wenn die Lebensuhr einmal abgelaufen ist… Aber die Naturwissenschaft hilft dem Sohn eben nicht. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, der Ursache der Existenz, kann sie nämlich nicht beantworten. Dabei hatte er doch vor Kurzem Amandus Pachmayr aus seinem Tief und seiner Sinnkrise herausgeholt!