Der Kleine Katechismus ist eine kurze Schrift, die Martin Luther 1529 verfasst hat. In manchen lutherischen Kirchen stellt er nach wie vor die Lehrgrundlage für den Konfirmandenunterricht dar. Der kleine Katechismus will als Einführung in den christlichen Glauben verstanden sein. Er ist mit dem Großen Katechismus und den Schmalkaldischen Artikeln der Teil der lutherischen Bekenntnisschriften, die aus Luthers eigener Feder stammen. Er hat deshalb in den lutherischen Kirchen Bekenntnis— und Lehrcharakter: Auf diese Bekenntnisschriften werden heute noch Pfarrer und Pfarrerinnen der evangelischen Landeskirchen und die Pastoren der evangelischen Bekenntniskirchen ordiniert.
Der Große Katechismus ist eine von Martin Luther verfasste Lehrschrift. Ausgangspunkt für die Erstellung von Katechismen ist das Bemühen, Kernelemente biblischer Überlieferung von Generation zu Generation weiterzugeben. Im Anschluss an kirchliche Praxis predigten die Reformatoren seit 1517 regelmäßig über Gebote, Glaubensbekenntnis und Vaterunser. Gemeinsam mit Johannes Bugenhagen legte Martin Luther ab 1525 besonderes Gewicht auch auf das rechte Verständnis der Sakramente.
Martin Luther (1483–1546) war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten gehörender Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnadenzusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschließlich an Jesus Christus als dem “fleischgewordenen Wort Gottes”. Nach diesem Maßstab wollte er Fehlentwicklungen der Christentumsgeschichte und in der Kirche seiner Zeit überwinden.