Eine philosophische Kritik am Kult der Grenzenlosigkeit. Der Mensch der Moderne tut sich schwer mit Grenzen. Einerseits ist Grenzenlosigkeit ein Fetisch unserer Zeit: grenzenloses Wirtschaftswachstum, grenzenloser Freihandel, grenzenlose Datenströme im virtuellen Raum, neuerdings grenzenloses Leben durch Human Enhancement. Andererseits wächst die Angst vor grenzenlosen Flüchtlingsströmen, grenzüberschreitenden Krisen, Niedergang der Anstandsgrenzen. Das Thema Grenzen offenbart die Schizophrenie der Moderne. Heilung verspricht eine Besinnung darauf, was das Leben lehrt. Seine Lektion ist eindeutig: Alles was lebt, braucht seine Grenzen — räumlich wie zeitlich. Schon Platon und Aristoteles konnten daher ein Lob der Grenze anstimmen. Es neuerlich erklingen zu lassen, gibt uns die Chance, das Maß des Lebens neu zu entdecken und den Fetisch der Grenzenlosigkeit zu entlarven. Der Philosoph und Autor Christoph Quarch greift gesellschaftliche Themen auf und hilft uns weit über unsere Denkgrenzen hinaus zu gehen.