Ein Bilderbogen mit kleinen Szenen aus dem Berliner Leben — verruchte Chansonlokale, eine Orgie der oberen Zehntausend, Zuhälter unter sich bei einer Kollegenbeerdigung, Striptease beim Wattepusten, ein Ehemann geht mit dem Personal fremd, junge Taschendiebe beim Training, ein Straßenmädchen verrät ihren Ex-Luden an die Polizei und wird dafür erstochen, Szenen vom Strich der 20er Jahre … Tucholsky schätzte Hyan und schrieb über ihn: „Was ihm bis heute keiner nachgemacht hat, ist die phonetische Erfassung der Berliner Denkart, der Berliner Seele. Die Provinz schildert ja die Berliner Kodderschnauze immer als viel zu rasch. … Aber das Berliner Andante — das hat doch Hyan gefasst wie kein Zweiter. … diese Luden, die sich ganz sachlich, fachlich, und ohne jede falsche Montmartre-Romantik über ihr Geschäft unterhalten!"
Zum Autor:
Hans Hyan (1868–1944) war ein deutscher Kabarettist, Gerichtsreporter und Schriftsteller. Er verfasste vor allem Kriminalromane, aber auch Drehbücher. Hyan besuchte das Gymnasium in Prenzlau, Brandenburg. 1901 hob er in Berlin das Kabarett „Zur Silbernen Punschterrine" aus der Taufe, das bis 1904 bestand. Hyan war liberal und sozialkritisch eingestellt. Diese Haltung schlug sich auch in seinen zahlreichen Kriminalromanen nieder.