Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
Gudrun Brommer verhielt kurz den Schritt. Wo steckte das Kind nur schon wieder? Sie wandte den Kopf. »Thorsten, habe ich dir nicht gesagt, daß du an meiner Seite bleiben sollst«, rief sie laut. Der fünfjährige Junge, der mit gesenktem Kopf hinter ihr hergetrottet war, hob den Kopf. »Ich kann nicht so schnell«, brummte er. »Was hast du gesagt?« Ärgerlich verzog sich das Gesicht der jungen Frau. »Du gehst zu schnell.« Die Stimme des Kleinen klang weinerlich. »So!« Erbost stemmte Gudrun die Hände in die Seiten. »Habe ich dir nicht schon hundertmal gesagt, daß du nicht bei jedem Strauch oder Stein stehenbleiben sollst?« Thorsten senkte den Kopf wieder, er rührte sich nicht. »Wirst du wohl herkommen?« Gudrun hob die Stimme. Langsam setzte sich Thorsten in Bewegung. »Ein bißchen schneller, wenn ich bitten darf!«