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Carmen von Lindenau

Die neue Praxis Dr. Norden 24 – Arztserie

Lisa, eine Freundin von Sophia, und ihr Mann Ralph haben vor drei Monaten eine Tochter bekommen. Ralph, Pianist in einem Orchester, verbringt jede freie Minute mit Frau und Kind. Lisa erscheint ihm glücklich. Sie kümmert sich um die kleine Amelie, und auch im Haushalt läuft alles perfekt. Auf Sophia wirkt Lisas Verhalten allerdings ein bisschen zu perfekt. Sie will von Ralph wissen, ob Lisa wirklich so glücklich ist, wie sie vorgibt. Ralph versichert ihr, dass er ihr, wann immer er zu Hause ist, im Haushalt hilft und sich um Amelie kümmert. Er geht davon aus, dass seine Hilfe dazu beiträgt, dass Lisa sich nicht überfordert fühlt, dass sie sogar in Kürze plant, wieder Musikunterricht für Kinder zu Hause zu erteilen. Als Ralph bald darauf für ein paar Tage mit seinem Orchester nach Wien fährt, besucht Sophia sie einmal in der Mittagspause. Dieses Mal ist allerdings gar nichts mehr perfekt. Lisa ist noch im Nachthemd, die Wohnung ist nicht aufgeräumt, das Geschirr stapelt sich in der Küche, im Kinderzimmer läuft der Windeleimer über, und Amelie liegt weinend in ihrem Bettchen. Sophia wird Zeugin eines Dramas …

Sophia wusste nicht genau, was sie erwartete, als sie an der Tür des Reihenhauses mit der hellblauen Fassade und den dunkelblauen Fensterläden läutete. Ihre Freundin Lisa und ihr Mann Ralph hatten das Haus vor zwei Jahren gekauft, kurz nachdem sie beschlossen hatten, dass die Zeit für Nachwuchs gekommen sei. Inzwischen hatten sie eine Tochter. Sie war vier Wochen alt und hieß Amelie. Sophia hatte Lisa nach der Geburt im Krankenhaus besucht, seitdem hatte sie sie nicht mehr gesehen, nur einige Male mit ihr telefoniert. Lisa hatte ihr erzählt, dass sie erst einmal eine Weile für sich brauchte, um sich in ihre neue Rolle als Mutter einzugewöhnen. Gestern hatte sie sich aber gemeldet und sie auf einen Kaffee eingeladen. »Hallo, Lisa, du siehst gut aus«, sagte Sophia, als Lisa, eine hübsche junge Frau mit kurzem dunklem Haar, ihr öffnete. »Danke, mir geht es auch gut«, entgegnete Lisa. »Aber weißt du was, ich beneide dich nach wie vor um dein wundervolles Haar«, sagte sie und zog sanft an einer Spitze von Sophias langem hellblondem Haar. »So wie ich dich damals in der Schule um dein dunkles Haar beneidet habe.« »Stimmt, weil du Schneewittchen geliebt hast.« »Richtig, stattdessen habt ihr mich immer Dornröschen genannt, aber ich habe euch inzwischen verziehen.« »Danke, meine Schöne«, antwortete Lisa lachend. »Und nun komm endlich rein.« »Du hast trotz Kind offensichtlich alles im Griff, so aufgeräumt ist es bei mir nie«
90 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2021
Jahr der Veröffentlichung
2021
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