“Donner. Wetter. Klima.” — entlang eben jener drei Stichworte entflammte bereits im 16. bzw. 17. Jahrhundert eine hitzige theologische Debatte: Hatte es der strafende Wettergott auf den Menschen abgesehen, der zu schwer sündigte? Waren die Unwetter, die die Ernte verdarben nur Zufall oder pure Absicht im göttlichen Heilsplan? Und wie kann der Plan gut sein, wenn er doch Lebensgrundlagen ruiniert? Müssen Gewitter und Starkregen andererseits nicht auch Platz haben im Gesamtwerk der guten Schöpfung eines “lieben Gottes”? Moraltheologe Christof Breitsameter begibt sich in seinem Essay in Kursbuch 202 auf Spurensuche nach Sinnzusammenhängen zwischen Gott, Natur und Klimaschutz, die vor Jahrhunderten bereits motiviert wurden und auch von Theologen des 21. Jahrhunderts nach wie vor herangezogen werden.