In Fjodor Sologubs entscheidendem Werk «Der kleine Dämon» begegnen Leser einem faszinierenden und sensiblen Porträt der menschlichen Psyche und der gesellschaftlichen Normen des Russischen Kaiserreichs. Die Erzählung folgt dem unkonventionellen Protagonisten, einem von gesellschaftlicher Isolation geprägten Individuum, das an den Rändern der Gesellschaft lebt. Sologubs lyrischer Stil zeichnet sich durch eine dichte, symbolistische Sprache aus, die die inneren Konflikte und das Zusammenspiel von Individualität und Gemeinschaft eindrucksvoll zur Schau stellt. Das literarische Werk ist nicht nur in der Tradition des russischen Symbolismus verwurzelt, sondern stellt auch eine kritische Auseinandersetzung mit den moralischen und ethischen Fragen seiner Zeit dar. Fjodor Sologub, ein herausragender Vertreter der russischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, war als poetischer Schriftsteller, Dramatiker und Philosoph tätig. Geboren 1863 in St. Petersburg, erlebte er die Umbrüche seiner Zeit, die ihn maßgeblich prägten. Seine eigenen Erfahrungen von Entfremdung und Absonderung spiegeln sich vielfach in seinen Arbeiten wider. Sologub war nicht nur ein talentierter Erzähler, sondern auch ein scharfsinniger Beobachter seiner Mitmenschen, was sich in der tiefgreifenden Psychologie seiner Figuren bemerkbar macht. «Der kleine Dämon» ist ein unverzichtbares Werk für Leser, die sich mit den Themen Identität, Isolation und der Komplexität der menschlichen Natur auseinandersetzen möchten. Sologubs differenzierte Darstellung von Gut und Böse fordert den Leser heraus, über die Grenzen von Moral und Gesellschaftrichtlinien nachzudenken. Ein Must-Read für alle, die an der russischen Literatur und der Psychologie der Charaktere interessiert sind.