Hg. : Florian Rötzer

Energiewende (Telepolis)

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Die von der Bundesregierung in einer überraschenden Kehrtwendung nach der nuklearen Katastrophe von Fukushima im März 2011 ausgerufene Energiewende liegt nun zwei Jahre zurück. Bundeskanzlerin Merkel, die zuvor noch die Erneuerbaren Energien ausbremsen und den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie zugunsten der großen Stromkonzerne durchsetzen wollte, gab sich angesichts der Katastrophe belehrt. Kritiker sehen die Energiewende, die vollzogen wurde, allerdings primär als politisches Manöver, um nicht gegen die Mehrheit der Deutschen zu regieren und an der Macht zu bleiben.

Der Elan verflog schnell, es kamen Widerstände in der Industrie und der Regierung auf. Sorgen und Kritik wurden laut, dass der Strom zu teuer werde (obgleich die Preise für Strom aus Sonne und Wind nach unten purzelten) oder dass die Versorgungssicherheit gefährdet sei (obgleich Deutschland weitaus mehr Strom produziert, als benötigt wird, und daher große Mengen exportiert). Schnell wurde bei der Solarenergie auf die Bremse getreten, bei Wind setzte man vor allem auf teure Offshore-Anlagen, für die neuen Netze nötig waren. Insgesamt scheint der Bundesregierung unter der einstigen “Klimakanzlerin” die Energiewende, was die Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien betrifft, zu schnell zu gehen – und es scheint auch nicht zu gefallen, dass die Monopole der Konzerne durch die Dezentralisierung der Produktion und neue Akteure unterlaufen werden. Die Folge davon ist, dass Deutschland bei der Entwicklung und Umsetzung der Erneuerbaren Energien zurückfiel.

Im Vordergrund der Debatte um die Energiewende steht neben den Kosten und Profiten in aller Regel die Stromproduktion. Aber es geht um viel mehr – was die Situation unübersichtlich macht. Telepolis gibt mit dem eBook zur Energiewende einen längst notwendigen Überblick über die verschiedenen Bereiche von Sonne, Wind und Biomasse über Speicher, die notwendige Infrastruktur und die ungelöste Suche nach einem Endlager für den nuklearen Abfall bis hin zu Elektromobilität, Gebäudewärme und Energieeffizienz. Was ist bislang geschehen, wo mangelt es, wo wird in die falsche Richtung gegangen, welche Potenziale gibt es?

Gerne wird vernachlässigt, dass es nicht nur um Technik, Innovationen, Wirtschaft, Dezentralisierung und Arbeitsplätze geht, sondern auch um einen gewaltigen gesellschaftlichen Umbau der auf fossiler Energie beruhenden Industriegesellschaft, der den Alltag verändert und bedeutet, von Gewohnheiten und Vertrautem Abschied zu nehmen. Davon zeugt schon, dass in Zeiten niedriger Zinsen spannende und attraktive Energieprojekte nicht mehr nur bei Banken und Investoren neue Geldgeber finden, sondern auch über das Internet Kapital durch Crowdfunding einsammeln. «Würde man», so schreibt Norbert Rost, «die fossile Energiezufuhr von heute auf morgen abstellen, würden nicht nur der allseits beliebte Rasenmäher oder die elektrische Zahnbürste zum Zivilisationsrelikt mutieren, sondern unsere Gesellschaftsform würde mangels Mobilität, Wärme und selbsterhaltungsfähigen Subsystemen kollabieren. Fossile Energieträger sind energetisch gesehen das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht. Die “Austreibung” der fossilen Energiequellen entspricht also dem Umbau des Fundaments bei laufendem Gesellschaftsbetrieb.”
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147 Druckseiten
Ursprüngliche Veröffentlichung
2013
Jahr der Veröffentlichung
2013
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