Es ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass die Briefe, in denen sich die großen Helden der Beat-Literatur, Kerouac und Ginsberg, ausgetauscht haben, noch erhalten sind. Allein der Umfang der Korrespondenz ist bemerkenswert; außergewöhnlich aber ist die Intimität und Ausdauer: Der Briefwechsel beginnt kurz nach Kerouacs und Ginsbergs erstem Treffen 1944 und dauert bis zu Kerouacs Tod im Jahr 1969 an. Beide Männer hatten sich mit Haut und Haar der Literatur verschrieben, und ihre Briefe waren der Ort, wo heftig diskutiert wurde. Sie empfehlen sich Bücher, verreißen Autoren, tauschen Gedichte aus und kritisieren sich schonungslos. («Ihr seid ein Haufen unbedeutender Literatur-Egomanen!», schreibt Kerouac an Ginsberg 1952).
Pathos und Wahnsinn, Hass und Liebe, Poesie und Sehnsucht sprechen aus ihren Zeilen genauso wie scharfer Verstand, leise Ironie und schneidender Zynismus. Als leidenschaftliche Selbstporträts sind diese Briefe eine unschätzbare Ergänzung des Gesamtwerks von Kerouac und Ginsberg.
Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung für Michael Kellner und seine Übertragung von «Ruhm tötet alles»