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Paul Grabein

Das stille Leuchten

Dieses eBook wurde mit einem funktionalen Layout erstellt und sorgfältig formatiert. Die Ausgabe ist mit interaktiven Inhalt und Begleitinformationen versehen, einfach zu navigieren und gut gegliedert.

Aus dem Buch:

«Heute abend aber, unter dem Christbaum, da ist es über mich gekommen — ich weiß es selbst nicht wie! Und doch, ich weiß es: Wir saßen ganz allein, in ernstem und doch so traulichem Gespräch, das unsere Herzen bis ins Innerste einander nahe gebracht hatte. Da war es! Er fragte mich plötzlich, ob ich glücklich bei meinem Beruf sei, ob ich nicht zuweilen ein geheimes Sehnen nach höherem Glück — nach dem der Frau und Mutter — verspüre, und dabei traf mich sein Blick so eigen, so warm — ach, Fränzl, in der Minute schoß es wie Blitzesleuchten in mir auf: Er liebt dich — er will sich vergewissern, ob du ihm vielleicht die Gefährtin seines Lebens werden könntest. Und in dieser selben Minute sah ich auch plötzlich klar in mich selbst hinein. Und nun weiß ich es: Ja, ich liebe ihn, wie nur eine Frau lieben kann: Sein möchte ich sein mit jeder Faser meines Wesens, und ihn zu besitzen, wäre ein Glück nicht auszudenken. Nun sehe ich erst, wie ich bisher nur vegetiert habe, wie meine Zufriedenheit nur notgedrungene Resignation war, wie tausend Kräfte in mir brach gelegen, tausend Wünsche in mir geschlummert haben, die, nun alle geweckt, nach dem Leben schreien.»

Paul Grabein (1869–1945) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Beamter.
266 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2017
Jahr der Veröffentlichung
2017
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