Erfolg und Bedeutung ihres Finanzplatzes gehören zur Identität der Schweiz. In den letzten Jahrzehnten konnten die (Gross-)Banken die öffentliche Meinung immer stärker beeinflussen und die offizielle Schweiz für ihre gigantischen Expansionspläne gewinnen. Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben die Schweiz auf dem falschen Fuss erwischt. Die Krise macht uns zu dem, was wir eigentlich sind: ein kleines Land inmitten Europas, das existenziell vom internationalen Umfeld abhängig ist. Der nationale Mythos unserer politischen Unabhängigkeit wird demontiert.
Der Autor zeigt die Entwicklung des Finanzplatzes als Teil unserer jüngsten Geschichte auf — er kombiniert ökonomische und sozialwirtschaftliche Fragen, um die Finanzmarktkrise in grössere Zusammenhänge einzuordnen. Peter Hablützel plädiert dafür, die Chancen der Krise zu erkennen, das Bild der Schweiz ernsthaft zu überprüfen und neue Schritte in die Zukunft zu wagen. Unser Land darf kein politischer Sonderling werden. Es muss aus der selbst konstruierten Falle des Sonderfalls ausbrechen!