Dieses Buch enthält folgende Geschichten:
Sandy Palmer: Weihnachtsglanz in deinen Augen
Sandy Palmer: Weine nicht, wenn alle träumen
Sandy Palmer: Lichterglanz und Weihnachtsstress
Sandy Palmer: Liebe, die uns hoffen lässt
Sandy Palmer: Dich hat mir der Himmel geschickt
Ela Bertold: Das war unsere Zeit
W.A.Hary: Ich sage niemals mehr, ich liebe dich!
Als ihr der Föhn aus der Hand fiel, auf die wunderschönen italienischen Fliesen krachte und fortan nur noch ein heiseres Krächzen von sich gab, brach Nadja Martens unvermittelt in Tränen aus.
Sie fand ihre Reaktion selbst höchst albern, doch sie kam gegen die Tränenflut einfach nicht an. Außerdem — der nun unbrauchbare Haartrockner war ja auch gar nicht die Ursache für ihr heulendes Elend. Grund war die Einsamkeit, die Nadja gerade heute wieder auf schmerzhafte Weise bewusst wurde.
Nadja hasste Sonntage. Vor allem, wenn sie so sonnig und warm waren wie dieser. Im Garten grünte und blühte es, Vogelgezwitscher drang bis hierher ins luxuriöse Bad, und wenn Nadja aus dem Fenster schaute, konnte sie drüben auf den Rheinwiesen Familien spazieren gehen sehen — ein Bild, das ihre schlechte Stimmung noch trübseliger machte.
Gewiss, sie hätte etliche Möglichkeiten gehabt, sich zu zerstreuen. Zum Golfclub hinausfahren, ein paar Freunde besuchen oder mit Oliver irgendwo schick essen gehen. Aber nichts von alledem war wirklich verlockend. Im Gegenteil, einige dieser Möglichkeiten, davon war sie überzeugt, würden sie noch depressiver machen.
Im Golfclub traf man in erster Linie Leute, die beim Spiel am liebsten über die gemeinsamen Geschäfte sprachen, und ihre Freunde waren allesamt mehr oder weniger glücklich verheiratet. Zumindest aber fest liiert.
Oliver war eine Ausnahme. Oliver umwarb Nadja seit Jahren ebenso unverdrossen wie erfolglos. Sie mochte ihn, ohne Zweifel. Er war amüsant, gebildet, besaß gute Manieren und hatte schon die ganze Welt bereist. Leider war er leichtsinnig, er flirtete mit jeder halbwegs schönen Frau, hielt nichts von Arbeit und schon gar nichts von Zwängen — egal welcher Art. Kurz: Er war ein netter Kerl, aber als Lebenspartner für die Fabrikbesitzerin Nadja Martens völlig ungeeignet.