Ein Paar in Tokio. Ein anonymes Hotelhochhaus. Nacht. Sie haben die Entscheidung getroffen, sich zu trennen. Er, der namenlose Erzähler, der stets ein Fläschchen mit Salzsäure bei sich trägt, und die ewig weinende Marie, erfolgreiche Modeschöpferin, die in Tokio eine Museumsausstellung vorbereitet. Sie schlafen miteinander, lieben sich in der Nacht ihrer Ankunft in Tokio ein letztes Mal, wie sie beide wissen, auf eine heftige, animalische Weise.
In Jean-Philippe Toussaints Bestseller wird das Ende einer großen Liebe beschrieben und die emotionalen Folgen dieser gewaltsamen Entliebung, flüchtige Momente einer privaten Niederlage, versteckt lauernde Angst vor Einsamkeit und Zerstörung, die Leidenschaft eines letzten Mals und das innere emotionale Beben, parallel zu den seismischen in einem farbenfrohen neonerleuchteten Reich der Sinne. Jean-Philippe Toussaint ist ein begnadeter Minimalist, der literarisch meisterhaft sein Spiel mit dem Ungesagten und dem Unsagbaren treibt, der filigran das Verhältnis von Raum, von Wirklichkeit und Atmosphäre ausbalanciert. In seinem neuen Roman hat dieser Philosoph des unbeständig Beständigen die “Kunst der Suggestion auf ein selten erreichtes Niveau gehoben.” (Humanité)