Poenaru Vasile,Michael Helming,Marc Hieronimus,Bdolf,Jonis Hartmann,Martin Gohlke

Lichtwolf Nr. 48 („Häuser“)

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Wie man Häuser baut oder einrichtet ist hier nicht die Frage, sondern es geht in diesem Heft darum, was es mit diesem Gewohne und Gebaue „eigentlich“ auf sich hat. Drum gilt es, manch eine Spielart dessen zu beleuchten, wie es Michael Helming – nach der obligatorischen Einleitung und Bdolfs Propädeutikum und Prolegomena zum Titelthema – anhand der letzten Heimstatt und dem friedhöflichen Wohnwesen tut. Rechtsberatung in Sachen Grundbesitz und Nießnutzertum liefert Stefan Rode auf der Kinderseite Lichtwelpe, während sich Jonis Hartmann als gelernter Architekt mit den guten und bösen Überraschungen im Bauwesen beschäftigt. Das Puppenhaus als Modell der Theaterbühne und umgekehrt ist das Thema von Wolfgang Schröders literaturhistorischer Analyse, auf die Martin Köhlers Kolumne folgt, in der es diesmal um die Wohnungen von Diogenes und den drei kleinen Schweinchen geht. Mit einer Extraportion Heidegger im Gepäck betrachtet Schneidegger den, die, das Fremde u.a. als das Un-heimliche und Johannes Witek dichtet „Biblisch“ (ab). In der Fortsetzung des Metropolen-Essays aus dem vorigen Heft untersucht das IPuP mit Louis Wirth das urbane Lebensgefühl (groß-dicht-heterogen). Die kleine Moina Rumschrei hat eine ganz tolle Zeichnung von ihrem Zuhause aus Papier eingeschickt, während Vasile V. Poenaru aus seiner Gedanken-WG mit Celan, Winkler und Arghezi berichtet. Mirko Stehr hat einen Pressetermin genutzt, um sich im Lagerhaus von Amazon umzugucken und Bernhard Horwatitsch schreibt über die Demenz als Auszug des Geistes aus dem Körper. Häuser sind nicht bloß für die Menschen da, drum erklärt uns Osman Hajjar, was die Kaaba in Mekka (und ihre Inneneinrichtung) über den Gottesbegriff verrät. Abermals Helming, nach wie vor in Osteuropa unterwegs, hat die Geburtshäuser von Fritz Mauthner und Karl Kraus besucht. Frost, Hieronimus und Schneidegger haben sich gemeinsam Gedanken gemacht, wie man gemeinsam leben könnte, und das Konzept für eine schicke Landkommune nach dem Genossenschaftsprinzip ausgeheckt. Das IPuP behandelt das Titelthema anhand des gleichnamigen EA-80-Lieds, überall zwischendrin sind Wohn-Miniaturen von Bdolf eingestreut und am Ende steht die größte Bratwurst der Welt, bei der drei Autoren ihren Senf zu „Kaufen, mieten, teilen?“ abgeben.

Den hinteren Heftteil eröffnen die Ultrakurzmärchen, gefolgt von der jahreszeitlich bedingten Analyse des weihnachtlichen Warenfetischs durch Philip J. Dingeldey, an die sich passenderweise die Kurzrezensionen anschließen. Die Kritik am Arbeitsbegriff in ihrer Geschichte und Aktualität stellt Martin Gohlke vor und Marc Hieronimus analysiert die Psychopathologie des Ponyhofs und seiner Bewohnerinnen. Rüdiger Spiegel bringt noch eine trotzphilosophische Miniatur, ehe die Aphorismen pro Domo et Mundo folgen sowie das Verzeichnis der Autoren und Illustratoren dieser Ausgabe.
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217 Druckseiten
Jahr der Veröffentlichung
2014
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