Der Bezug zum Judentum ist Teil der christlichen Identität. Das hat Folgen für die Formulierung christlicher Theologie. Die eigene Geschichte — als Deutscher und als Christ — muss angenommen werden, Traditionen sind zu prüfen und so zu aktualisieren, dass sie lebensdienlich sind — nicht zuletzt für “das Leben der anderen”. Das wird in der Auslegung neutestamentlicher Texte zu zentralen theologischen Themen versucht. Dabei werden starr gewordene dogmatische Formeln von den biblischen Aussagen und deren jüdischem Kontext her wieder verflüssigt. Die hier von der Bibel her gewonnenen Einsichten stellen Christinnen und Christen unter Respektierung bleibender Unterschiede in solidarischer Partnerschaft an die Seite von Jüdinnen und Juden.