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Franziska Thiele

Der schützende Schreibtischstuhl

Der Roman pointiert eine typische junge Frau in einem typischen Angestellten Verhältnis: Dieses Typologie ist so überspitzt dargestellt, dass der Leser immer wieder schmunzeln muss. Dennoch sind den meisten Menschen dieser Gesellschaft, welche die vorgegebene Laufbahn von Schule, Ausbildung und Beruf entlang gegangen viele von Nicole Sophies Gedanken nur zu bekannt. Nicole Sophie steckt ihre Energie in ihren Job und in die Planung ihres täglichen Lebens, in dem kein Platz für außergewöhnliche Umstände ist. Es geht ihr wie so viele: Sie versucht ihre Arbeit als Versicherungskauffrau so zuverlässig wie möglich zu erledigen, natürlich möchte sie keine Fehler machen. Ihr Selbstbewusstsein zieht sie aus der Tatsache, dass sie alles im Griff zu haben scheint. Mit ihrem Freund Michi, der etwas weiter weg bei der Bundeswehr studiert, trifft sie sich jedes Wochenende. Ihre Beziehung ist geprägt von sich viel Abstand und viel Nähe, die jeden Montag und Freitag zu einem auf und ab führen, von Nicoles verzweifelter Eifersucht und Marios Suche nach einem Leben, das mehr als Arbeit, Ehe und Kind versprechen würde. Es geht in diesem Roman um die kleinen Veränderungen in dem Alltag, um die inneren Monologe, die daraus resultieren und um die gedanklichen Strukturen, die das Netz unserer Gesellschaft ausmachen. Nicole entdeckt die Gesundheitsapps und Fitnessarmbänder für sich, die sie überwachen und vor allem eine Sicherheit schenken: Die Vernetzung gibt ihr das Gefühl, nicht mehr ganz so alleine zu sein und natürlich ist sie auch bemüht, für gute Zahlenwerte zu sogen. Die Überwachung wird ihr nicht schwer bewusst, sie, die wie viele andere auch denkt, dass sie nichts zu verheimlichen hat.
161 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2014
Jahr der Veröffentlichung
2014
Verlag
neobooks
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