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Jürgen Theobaldy

Aus nächster Nähe

Während in den Wochen nach dem Fall der Mauer in Berlin die internationale Politik ihre Wende nimmt, stellen sich Richard und Gunter in der kleinsten WG von Charlottenburg Zukunftsfragen.

Gunter will sein Taxifahrer-Kollektiv hinter sich lassen und mit einer Imbissbar im städtischen Dschungel der Gastronomie Fuß fassen. Seine aktuelle Freundin Johanna beharrt indes auf ihrer Unabhängigkeit, sowohl in ihrem Beruf als auch in ihren Gefühlen. Zeitgleich muss Richard einsehen, dass er mit seinem Job als Aushilfskraft in einem linken Verlag nicht mehr lange vorankommen wird. Aufgewühlt von der Nachricht, dass Mona, seine große Liebe aus den Jahren der Revolte, wieder in Europa, ja in Berlin lebt, stellt er sich den Erinnerungen an die Zeit der Kämpfe in den Hörsälen und auf der Hauptstraße von Heidelberg. Trotz seines Wiedersehens mit Mona wehrt sich Richard gegen die Ansicht, dass man nur einmal den einzig richtigen Menschen treffen und mit ihm glücklich werden könne- denn da gibt es noch die alleinerziehende Beatrice und nicht zuletzt Johanna. Am Ende einer selbstverschuldet langen Jugend sitzt er erneut vor dem Schreibheft im Café Bleibtreu und nimmt sich vor, die Muse zu umarmen, statt aus der Ferne auf ihren Kuss zu hoffen. Aus nächster Nähe erzählt Geschichten von der Liebe in politisch bewegten Jahren, davon, warum sie nicht sein soll und doch nicht endet. Der Roman zeichnet das Porträt des Künstlers als nicht mehr ganz jungem Mann nach und fragt, weshalb sich die Geschicke der Einzelnen den Kämpfen ihrer Epoche weder entziehen noch ganz in ihnen aufgehen können.
179 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2013
Jahr der Veröffentlichung
2013
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