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Reinhard Junghans

Geschichte als Argumentationsfeld für die Gegenwart

Die theologischen Grundkonzepte Martin Luthers und Thomas Müntzers wurden von kirchlichen und gesellschaftlichen Strömungen oft für eigene Interessen instrumentalisiert, so dass die historischen Personen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Ihre Wirkung verblasst im Verhältnis zur Intention des Rezipienten, für seine Gegenwart Impulse zu setzen. Damit wird der Rezipient zum handelnden Subjekt. Dieser Perspektivwechsel führt dazu, zunehmend von Rezeptionsgeschichte und weniger von Wirkungsgeschichte zu schreiben. Daraus entwickelt sich auch eine differenzierte Bewertung, die sowohl nach einer angemessenen Beurteilung historischer Gegebenheiten als auch nach einer sinnvollen Würdigung von gegenwärtigen Diskussionszusammenhängen des Rezipienten fragt. [Historical Scholarship as a Platform for Present-Day Debate: Works on the Reception History of Luther and Müntzer] Church and state movements used Luther and Müntzer’s theological concepts to serve their own interests. For them, the historical figures Luther and Müntzer played a subordinate role. Consequently the influence of the historical figures was fading in relation to the recipient’s intention to find suitable answers for his own time. Thereby the recipient became an active part of the reception process which led to the increasing preference of the term reception history over the term »Wirkungsgeschichte« (history of effects). This analytical shift allows for a balanced evaluation, incorporating historical reality as well as an analysis of the recipient’s contemporary context.
448 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2018
Jahr der Veröffentlichung
2018
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