Mozarts letzte Lebensjahre fallen in eine der aufregendsten Zeiten der europäischen Geschichte. Wien war mehr als jede andere europäische Metropole ein Brennpunkt, in dem die exponiertesten Positionen der rivalisierenden Mächte in Staat und Kirche und deren Protagonisten aufeinander trafen. Diesem ideen- und geistesgeschichtlichen Umfeld war Mozart in einem Maße ausgeliefert, das wir uns heute kaum vorstellen können, und er hat als Mitglied zweier freidenkerischer Logen und in seinen Werken zu den aktuellen Ereignissen explizit Stellung bezogen. Der Autor hat in seiner Darstellung eine Vielzahl bislang unbekannter historischer Dokumente ausgewertet und zu den überlieferten Daten aus Mozarts Biographie in Beziehung gebracht. Als Resultat dieser Recherche ergibt sich nicht nur ein gänzlich veränderter Blick auf die zahlreichen “Geheimnisse” von Leben und Werk (Begräbnis, letzte Opern), sondern auch ein völlig neues Bild des Komponisten als gesellschaftlich engagiertem Künstler.