Immer wieder hat sich der Danziger Schriftsteller Stefan Chwin in seinem Werk mit Deutschland und den Deutschen auseinandergesetzt — nicht zuletzt in seinem preisgekrönten Roman Tod in Danzig. Und doch: «Ich war nie ein Schriftsteller der polnischdeutschen Versöhnung», schreibt Chwin in seinen Tagebüchern: «Allein die Formulierung polnisch-deutsche Versöhnung ist mir zuwider, weil ich einfach nicht weiß, worin diese Versöhnung zwischen uns und den Deutschen bestehen sollte. Ich habe, versucht antideutsche Stereotypen und Vorurteile zu relativieren. Aber jenseits von tereotypen schreiben ist doch nicht dasselbe wie nach Versöhnung streben …» Chwins Deutsches Tagebuch, hier vorgelegt in der Auswahl von Krystyna Turkowska-Chwin und Marta Kijowska, setzt diesen Weg fort.