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Maria Bocca

Oktopussy

Erst die sommerliche Hitze an der Côte d'Azur, dann der lange Tunnel von San Telmo. Ein junger Mann im Schnellzug Richtung Nizza. Ihm gegenüber die reife, fleischgewordene Versuchung …

«Die helle Bluse spannt. Die Knöpfe eins bis drei, silbern glitzernd wie Schuppen eines Zackenbarsches… Ihr steht der Schweiß in kleinen Perlen auf der Oberlippe.» Ihr Rock rutsch hoch, es ist so heiß …, das Licht fällt aus, die Sinne geraten durcheinander und lassen den unerfahrenen Jüngling in einen ungestümen Traum der Triebe fallen, in dem er meint, all das nun endlich zu erleben, was ihm das reale Leben bislang verwehrt hat.

«Ich jage jetzt durch dunkle Tiefen, die schweißgekühlten Schenkel dieser Frau umfangen mich, energisch und geschmeidig, so wie die Arme eines Oktopus, ich kann nicht anders, … sie hebt sich von mir, lässt sich fallen, kommt auf mich nieder wie grüner Tang in starker Dünung, hebt sich noch einmal, sie wird ganz leicht …» Wie nicht anders zu erwarten, erweist sich der Traum als überhitzte Illusion.

“Nein, Liebste”, rufe ich, «nein, lass das bitte. Halt inne. Auf meinem Tacho ist es zwei vor zwölf.” Kurz und amüsant — dabei tragisch und komisch zugleich.
22 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2015
Jahr der Veröffentlichung
2015
Verlag
neobooks
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