In 'Alle guten Geister…' entfaltet Anna Schieber ein vielschichtiges Narrativ, das sich am Schnittpunkt zwischen Realität und Mystik bewegt. Die Protagonistin, gefangen in einem Wechselbad aus Trauer und Hoffnung, begegnet den Geistern ihrer Vergangenheit, die sowohl als Metaphern für unvollendete Beziehungen als auch als Realitäten ihrer Lebensentscheidungen fungieren. Schieber kombiniert einen poetischen Schreibstil mit eindrucksvoller Detailgenauigkeit, wodurch eine Atmosphäre geschaffen wird, die den Leser in eine Welt zwischen Alltag und Übernatürlichem zieht, in der die Grenzen zwischen Erinnerung und gegenwärtiger Erfahrung verwischen. Diese Erzählung ist nicht nur eine persönliche Reise, sondern auch ein Kommentar zur Suche nach Identität und der Notwendigkeit, sich den eigenen Dämonen zu stellen. Anna Schieber, bekannt für ihre einfühlsamen und tiefgründigen Erzählungen, bringt in 'Alle guten Geister…' ihre eigene Auseinandersetzung mit Verlust und Spiritualität ein. Aufgewachsen im ländlichen Deutschland, beschäftigt sie sich in ihren Werken häufig mit Themen wie Trauer, Heimat und der inneren Reise. Ihre Erfahrungen als Lehrerin und ihre Leidenschaft für die Psychologie spiegeln sich in der sensiblen Charakterentwicklung und den nachvollziehbaren Emotionen wider, die ihre Protagonistinnen prägen. Dieses Buch ist ein eindringlicher Appell an die Leser, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und die Geister, die sie begleiten, zu akzeptieren. 'Alle guten Geister…' ist nicht nur eine Leseerfahrung, sondern eine Einladung zur Reflexion über das eigene Leben, die Beziehungen und den ständigen Prozess des persönlichen Wachstums. Es ist ein Werk für alle, die die Schnittstelle zwischen menschlicher Verletzlichkeit und übernatürlicher Mystik erkunden möchten.