Der junge amerikanische Sänger Marc lädt seine Eltern zu seinem ersten großen Bühnenauftritt ein. Schauplatz: die imposante Kulisse des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Zufall oder Fügung: Dort, wo er nun den Kaspar im «Freischütz» singt, haben seine Vorfahren über Generationen gearbeitet. Auch sein Vater hat noch «beim Röchling» seine Lehre absolviert. Doch die Stahlkrise führte ihn weg aus dem Saarland, aus Deutschland, in den USA fand er beruflich und privat sein Glück. Marc ist den Weg in die umgekehrte Richtung gegangen, aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ins Land seiner Väter. Für seinen Vater wird der Besuch in Völklingen zur Begegnung mit der eigenen Vergangenheit und dem industriellen Erbe seines Heimatlandes, vor allem aber zu einem intensiven Erlebnis in der Beziehung zu Marc.
Auf knappem Raum schafft Christoph Riemenschneider in seiner Erzählung die Verknüpfung von privater und industrieller Geschichte. Dabei verbindet er die Faszination des Industriedenkmals mit der Magie der Musik zu einer ganz besonderen Atmosphäre.