Von deutschen Truppenangehörigen verübte sexuelle Verbrechen waren in den besetzten Gebieten der Sowjetunion ein weit verbreitetes Phänomen: Soldaten machten Frauen zu Opfern sexueller Folter und begingen Vergewaltigungen.
Regina Mühlhäuser untersucht sexuelle Gewalt ebenso wie das gesamte Spektrum heterosexueller Aktivitäten von Wehrmachts— und SS-Angehörigen im Kontext der damaligen Vorstellungen von Männlichkeit und Sexualität — vom Besuch “geheimer” Prostituierter und von Militärbordellen, über Sex im Austausch gegen Schutz oder Lebensmittel, bis hin zu einvernehmlichen Beziehungen, die mitunter dazu führten, dass die Männer Heiratsgesuche stellten.
Regina Mühlhäusers Arbeit bietet wertvolle Erkenntnisse, die die bisherigen Forschungen zu den sexuellen Politiken von Wehrmacht und SS erweitern und vertiefen und unser Verständnis der Verwobenheit von Männlichkeit, Gewalt und Sexualität in Kriegszeiten bereichern.