Sie ist jung, sie ist schön, und sie ist stolz — ihr Vater, der alte Graf und Patriarch Benno von Waldenburg, weiß genau, warum er seine Lieblingstochter dazu auserkoren hat, die Herrin auf Schloss Waldenburg zu werden. Es ist die große Überraschung, die er auf der herrlichen Feier anlässlich seines 60. Geburtstags verkündet. Sie führt zum Eklat — denn sein maßloser, ungeratener Stiefsohn Ingo denkt gar nicht daran, auf seine Ansprüche zu verzichten. Er will vor Gericht klagen. Die gräfliche Familie wird unruhige Zeiten erleben.
Aber Die junge Gräfin geht unbeirrt ihren Weg — ihr natürlicher Charme, ihre Ausstrahlung, ihr Esprit machen sie zu einer wundervollen, von der Männerwelt umschwärmten Frau. Niemand kann ihr widerstehen, während sich Die junge Gräfin herzensgut, doch auch sehr wählerisch zeigt. Denn sie weiß, was sie will — und auch, wen sie will.
Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die Erfolgsschriftstellerin Michaela Dornberg, bestens bekannt als Autorin der beliebten Serien Die Fahrenbachs und Der neue Sonnenwinkel, zieht alle Register. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter — einfach liebenswert.
Man konnte mit Arbeiten vertraut sein, in einer Aufgabe hineinwachsen, wenn man sie plötzlich alleinverantwortlich bewältigen sollte, bekam alles eine andere Dimension. Diese Erfahrung musste auch Alexandra von Waldenburg machen. Seit sie wusste, dass ihre Eltern abreisen würden, hatte sie auf einmal das Gefühl, es nicht schaffen zu können. Wie sollte sie die Verantwortung für einen solchen Besitz allein tragen? Wenn sie nur einen Fehler machte? Wenn sie durch Fehlentscheidungen das gefährden würde, was sich seit so vielen Generationen im Familienbesitz befand? Sie war verunsichert, nervös und konnte nachts nicht schlafen. War es von ihrem Vater klug gewesen, sie als seine Nachfolgerin zu bestimmen? War sie dazu nicht viel zu jung, zu unerfahren? “Was ist los, mein Kind?”, erkundigte Benno von Waldenburg sich, der seine jüngste Tochter schon seit einer ganzen Weile beobachtete. Alexandra zuckte zusammen. “Entschuldige, Papa, was hast du gesagt?” «Ich möchte gerne wissen, was mit dir los ist?”, wiederholte er seine Frage. «Ich …, Papa, ich …, nun, ich habe Angst”, stammelte Alexandra, der diese Frage unangenehm war. Aber sie konnte ihrem Vater jetzt nichts vormachen. “Angst? Wovor Angst?”