“Es hat den Anschein, als seien wir erst vorgestern aus dem Chaos, gestern aus der Barbarei herausgekommen.” Die Geschichte konzentriert sich auf Amazan, einem schönen, unbekannten Schäfer und Formosanta, der Prinzessin von Babylon. Liebe und Eifersucht treibt die Prinzessin an, rund um die Welt zu reisen, um ihn wiederzufinden. Während ihrer märchenhaften Reisen, die sie durch Länder aller politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse, von Tyranneien bis zur konstitutionellen Monarchie, von entwickelten Zivilisationen mit Handel, Kunst und Wissenschaft bis zu Gesellschaften mit nicht viel anderem als Ackerbau und Viehzucht, führt, konfrontiert Voltaire die Protagonisten und den Leser mit den grundlegenden Werten der Aufklärung.Voltaires Charakterisierungen der einzelnen Völker haben auch nach über 300 Jahren Ihre Gültigkeit nicht verloren («Die Deutschen sind die Greise Europas.”), über den Orient heißt es: “Alles starrt am Euphrat und Tigris von Waffen.” Die Reise der Prinzessin endet in Spanien fast mit ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen, denn sie fällt der Inquisition in die Hände. Erst das beherzte Auftreten Amazans und besonders seines scharfen Schwertes “Fulminante”, das mit einem einzigen Hieb «Bäume, Felsen und Priester zerspalten konnte”, rettet sie vor dem qualvollen Feuertod. “Ein Meisterwerk der Feinheit und Eleganz "(Jean Orieux) ist diese Erzählung, erstmals erschienen 1768 bei Grasset in Genf.