Alles beginnt im Dunkeln: Wenn das fiebrige Kind zum Chaplin-Schauen aufs Sofa umgebettet wird, wenn der Dreizehnjährige sich auf dem Schulhof in die Quintanerin verliebt, die Geraldine Chaplin ähnlich sieht, wenn der 22-jährige Filmstudent im Dunkel des “Encore” zum ersten Mal Chaplins «Lichter der Großstadt” sieht …»Meine Reise zu Chaplin” ist die Geschichte einer Begeisterung. Sie erzählt von Roths lebenslanger Liebe und Verehrung für den Autor von “City Lights” (1931), dem er von der Leinwand eines verfallenen L.A.-Kinos bis vor die Schweizer Haustür nach Vevey gefolgt war, ihm persönlich einen Brief zu überreichen.22 Jahre nach der Reise zum bewunderten Vorbild geht Roth die Reiseroute nochmals ab. Schritt für Schritt macht er sich den Grund seiner Chaplin-Begeisterung bewusst. Es ist das Ereignis der Berührung zwischen dem Tramp und dem ehemals blinden Blumenmädchen, das er als den “heiligsten Moment der Filmgeschichte” erkennt und in seiner Erzählung noch einmal neu auferstehen lässt.So wird die “Reise zu Chaplin” selbst zu einem Film à la Chaplin: mit dem jungen Mann in der Rolle des Tramp und dem Erzähler als Regisseur der Erinnerung.