Man schreibt das Jahr 1976. In Bolivien herrschen politisch-gesellschaftliche und religiöse Unruhen. Nach langjährigem Aufenthalt im tiefsten Süden des Chaco Boreal kehrt Doña Leonora Ortuño de Alzubialdes mit ihren Töchtern Carlota und Amelia ins Elternhaus im bolivianischen Amazonasgebiet im Norden zurück. Kleinbürgerlicher Dünkel und Schlimmeres werden bald Amelias Schicksal prägen. Hier, in diesem Urwaldwinkel, entdeckt das Mädchen, dass sich Zivilisation und Barbarei die Hand reichen. Hier ist der Schauplatz, wo sich Menschliches ins Bestialische verwandelt. Hier in “La Esperanza” ('Die Hoffnung') stirbt die Hoffnung, und das Glück der erwachenden Frau wird fortgeschwemmt gleich den Tieren in den reißenden Fluten des Beni, die sich an treibendes Astwerk klammern. Auftauchen wird Amelia in einer Welt, die sie niemals zu sehen erwartet hätte. Es ist die Frucht eines kurzen Sommerglücks, die sie auf unerwartete, verschlungene Pfade führt und sie von Amazonien in eine ganz neue, fremde Welt bringt: Europa.