»Ob wir wollen oder nicht, schlüpfen wir im Ausland immer in eine Rolle und sind oft völlig arglos, wie wir dabei auf andere wirken.«
Nachts nach einer Pressekonferenz mit Hans-Dietrich Genscher in Kairo die Pyramiden besichtigen? Oder im Rumänien der 1980er Jahre verdorbene Würste an Hunde verfüttern? – Es gibt
Dinge, die im Ausland äußerst missverständlich sind und unter Umständen sogar lebensgefährlich.
Als Journalist bereist Ingo Linsel die Krisenregionen dieser Welt. Dabei trügt die Sicherheit bequemer Beobachterplätze, die für die Presse in Konfliktregionen eingerichtet werden. Ob Ostblock
oder USA, Afrika oder Kosovo: Scharfsichtig, mit Feingefühl und einer gesunden Portion Humor erzählt er von fremdländischen Traditionen, Gewohnheiten und Unzulänglichkeiten.
Minen, ausgebrochener Hass zwischen Volksgruppen, Straßenbanden und mancherlei Fettnäpfchen drohen an jeder Ecke. Ingo Linsel, ein Argloser im Ausland, spürt, wie wenig die heimischen Maßstäbe taugen und sieht sich plötzlich mit Situationen konfrontiert, in denen er selbst unfreiwillig zum Beteiligten wird.
»Zehn Begebenheiten, verteilt über viele Jahre von 1982 auf der Krim, 1987 im völlig heruntergewirtschafteten Rumänien, über Reisen in das von einer Mordserie an deutschen Touristen heimgesuchte Miami bis zu den Anschlägen auf deutsche Patrouillen in Afghanistan, schildern Ereignisse, bei denen ich mir zuweilen selbst wie in einem Kino vorkam.« (Ingo Linsel)