Über sechs Jahrzehnte lang hat der SPIEGEL den Lebensweg Richard von Weizsäckers begleitet. Kritisch, wenn es um Weizsäckers Vater Ernst ging, den die Alliierten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilten und den der Sohn bis zum Lebensende verteidigte. Mit Respekt, als der Bundespräsident 1985 die berühmte historische Rede zum Jahrestag des Kriegsendes hielt, und wohlwollend, als er 1987 nach Moskau reiste. Dort mühte sich der Christdemokrat um Schadensbegrenzung, nachdem Kanzler Helmut Kohl den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow mit dem Nazi Joseph Goebbels verglichen hatte.
SPIEGEL-Gespräche mit dem liberalen Konservativen waren stets Zeugnisse unorthodoxen Denkens, wie es in politischen Eliten kaum verbreitet ist. Eine besonders interessante Auswahl finden Sie in diesem E-Book; darüber hinaus Analysen des Aufstiegs Weizsäckers vom politischen Seiteneinsteiger ins Schloss Bellevue und Hintergrundberichte über seinen jahrelangen Konflikt mit Kanzler Kohl. Die Texte sind im SPIEGEL erschienen und geben Antwort auf die Fragen, wer Richard von Weizsäcker war — und warum er zu den bedeutendsten Präsidenten der deutschen Geschichte zählt.