In diesem spannenden Buch setzt sich Thilo Koch mit der schwierigen Fragen der Verquickung von Opfer— und Täterschaft, dem gespaltenen Verhältnis mancher Leute zur NS-Ideologie, dem Krieg und dem sich daraus ergebenden Konflikt auseinander. Ein solches Werk war zu der Zeit seiner Erscheinung in 1947 noch sehr gewagt, da die damalige politische Situation noch sehr unsicher war. Trotz allem behandelt dieser Nachkriegsroman die ausgewählten Themen meisterhaft und ist auch für heutige Leser interessant geschrieben.
Thilo Koch wurde am 20. September 1920 in Kanena geboren. Nachdem er sein Abitur 1939 als Jahrgangsbester abgelegt hatte, studierte er Philosophie, Geschichte und Germanistik. Thilo Koch wollte zunächst Autor und Dichter werden, aber nach der Veröffentlichung einiger Bücher schlug er jedoch den Laufweg zum Fernsehjournalismus ein. Er bewarb sich erfolgreich beim NWDR und arbeitete später beim NDR. Für viele Jahre war er auch Korrespondent nach Washington und schrieb für DIE ZEIT. Neben dieser Tätigkeit arbeitete er jedoch während seines gesamten Lebens regelmäßig als Sachbuchautor und Herausgeber. Am 12. September 2006 verstarb er in Hausen ob Verena.