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  • Куліш Неляhat Zitat gemachtvor 5 Monaten
    Schicksal beladen war. Jeder von uns, auch der Kleinste und Geringste, ist in seiner innersten Existenz aufgewühlt worden von den fast pausenlosen vulkanischen Erschütterungen unserer europäischen Erde; und ich weiß mir inmitten der Unzähligen keinen anderen Vorrang zuzusprechen als den einen: als Österreicher, als Jude, als Schriftsteller, als Humanist und Pazifist jeweils just dort gestanden zu sein, wo diese Erdstöße am heftigsten sich auswirkten. Sie haben mir dreimal Haus und Existenz umgeworfen, mich von jedem Einstigen und Vergangenen gelöst und mit ihrer dramatischen Vehemenz ins Leere
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    Das war eben jener Abgrund, in den hineinzublicken ihn graute. Sich in die Gedanken und Gefühle eines anderen Wesens zu versetzen, diese geistige Tätigkeit war ihm völlig fremd. Er hielt die geistige Tätigkeit für ein schädliches und gefährliches Spiel der Phantasie.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    . Als Haupt der Familie bin ich der, der verpflichtet ist, sie, die Ehefrau, zu leiten, und trage daher auch einen Teil der Verantwortung; es liegt mir ob, auf die Gefahr, die ich sehe, hinzuweisen, zu warnen und sogar von der mir zustehenden Macht Gebrauch zu machen.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    Er sah, daß er, statt das zu tun, was er wollte, nämlich seine Frau vor einem falschen Schritt in den Augen der Welt zu warnen, sich wider seine Absicht über etwas aufregte, was nur ihr Gewissen betraf, und gleichsam gegen eine Mauer ankämpfte, die nur
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    ineinandergelegten Hände, um mit den Fingern zu knacken.

    »Ach, bitte, knacke nicht; das ist mir so zuwider!« sagte sie.

    »Anna, bist du es denn wirklich?« fragte Alexei Alexandrowitsch leise, indem er sich Gewalt antat und jene Bewegung der Hände unterließ.

    »Was ist denn eigentlich los?« sagte sie mit anscheinend aufrichtiger, komischer Verwunderung. »Was willst du von mir?«

    Alexei Alexandrowitsch schwieg eine Weile und rieb sich mit der Hand die Stirn und die Augen. Er sah, daß er, statt das zu tun, was er wollte, nämlich seine Frau vor einem falschen Schritt in den Augen der Welt zu warnen, sich wider seine Absicht über etwas aufregte, was nur ihr Gewissen betraf, und gleichsam gegen eine Mauer ankämpfte, die nur in seiner Einbildung bestand.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    »Was ich dir sagen wollte«, fuhr er kühl und ruhig fort, »ist folgendes, und ich bitte dich, mich anzuhören. Ich halte, wie du weißt, die Eifersucht für ein beleidigendes und erniedrigendes Gefühl, und es wird mir nie in den Sinn kommen, mich von diesem Gefühle leiten zu lassen; aber es gibt gewisse Gesetze des Anstandes, die man nicht ungestraft übertreten kann.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    Alexei Alexandrowitsch, ein so mächtiger Mann im Staatsdienste, fühlte sich hier machtlos. Wie ein Stier, der, sich in sein Schicksal ergebend, den Kopf senkt, erwartete er den Hieb der Axt, die, wie er fühlte, schon über ihm schwebte.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    Jedesmal, sooft er darüber nachzudenken begann, sagte er sich, er müsse es noch einmal versuchen; es sei noch Hoffnung vorhanden, daß es durch Güte, durch Zärtlichkeit und durch Überredung gelingen werde, sie zu retten, sie zur Besinnung zu bringen, und täglich nahm er sich vor, mit ihr zu sprechen.
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    In der ersten Zeit nach seiner Rückkehr aus Moskau sagte sich Ljewin jedesmal, wenn er bei der Erinnerung an die ihm widerfahrene Schmach der Abweisung zusammenzuckte und errötete:
  • charly27181hat Zitat gemachtvor 2 Jahren
    ›Ebenso errötete ich und zuckte zusammen und hielt alles für verloren, als ich auf der Universität in der Physik das Prädikat »nicht genügend« bekam und im zweiten Kursus sitzenblieb; und ebenso meinte ich nachher, ich müßte zugrunde gehen, weil ich eine mir anvertraute Angelegenheit meiner Schwester verdorben hatte. Und wie ist's nachher gekommen? Jetzt, nachdem Jahre darüber vergangen sind, erinnere ich mich daran und wundere mich, wie ich mich über diese Dinge so habe grämen können. Ebenso wird es auch mit diesem Kummer sein.
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