Tomoka Shibasaki ist eine japanische Autorin, die für ihre zeitgenössische Belletristik bekannt ist. Am bekanntesten ist sie für ihren Roman „Spring Garden“ (2014), der mit dem 151. Akutagawa-Preis ausgezeichnet wurde, und für „Nete mo samete mo“ (2010), der den Noma Literary New Face Prize erhielt. Zwei ihrer Werke, „A Day on the Planet“ (2000) und „Nete mo samete mo“, wurden verfilmt.
Tomoka Shibasaki wurde 1973 in Osaka geboren. Während ihrer Schulzeit begann sie, Belletristik zu schreiben. Shibasaki studierte an der Präfekturuniversität Osaka. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie vier Jahre lang in einem Büro und schrieb nebenbei weiter. 1998 wurde sie für den Bungei-Preis nominiert.
Ihre erste Kurzgeschichte, Reddo, ierō, orenji, burū, erschien 1999. Im folgenden Jahr veröffentlichte sie ihren ersten Roman, Kyō no dekigoto (Ein Tag auf dem Planeten). Dieser wurde 2003 von Isao Yukisada verfilmt.
2006 gewann Shibasaki den MEXT-Preis für neue Künstler für Sono machi no ima wa (Heute, in dieser Stadt). Das Buch wurde für den Akutagawa-Preis nominiert, gewann jedoch nicht. 2010 erhielt sie den Noma Literary New Face Prize für Nete mo samete mo, einen Roman in Ich-Form über Liebe, Verlust und Identität. Später erinnerte sie sich in einem Interview: „Ich wollte über die Verwirrung schreiben, die entsteht, wenn man jemanden trifft, der gleich aussieht, aber anders ist.“
2014 gewann Shibasaki den Akutagawa-Preis für Haru no niwa (Frühlingsgarten). Die Novelle handelt von Taro, einem geschiedenen Mann, der in einem fast leeren, zum Abriss vorgesehenen Wohnblock lebt. Seit dem Tod seines Vaters isoliert, schließt er eine ungewöhnliche Freundschaft mit seiner Nachbarin Nishi.
Sie erzählt ihm von einem himmelblauen Haus nebenan, das erstmals in einem wenig bekannten Fotobuch mit dem Titel „Spring Garden“ zu sehen war. Das Haus wird zum gemeinsamen Mittelpunkt für Erinnerungen, Verlust und die Möglichkeit der Erneuerung. Die präzisen, fotografischen Beschreibungen des Buches passen zu seinen Themen der Vergänglichkeit und der anhaltenden Hoffnung.
2016 nahm Shibasaki als Stipendiatin der Japan Foundation am International Writing Program der University of Iowa teil. Pushkin Press veröffentlichte 2017 eine englische Übersetzung von „Spring Garden“ von Polly Barton. 2018 wurde Ryūsuke Hamaguchis Adaption von „Nete mo samete mo“ mit dem Titel „Asako I & II“ im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes gezeigt.
Zu ihren späteren Werken gehören Nijiiro to kun (2015) und Watashi ga inakatta machi de (2012). Eine englischsprachige Sammlung mit dem Titel A Hundred Years and a Day: 34 Stories, übersetzt von Polly Barton, soll 2025 erscheinen.
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