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Dominik Hofmann-Wellenhof

Autobiographische Darstellungen von Identitätskrisen im Exil

In allen Autobiographien von jüdischen österreichischen Flüchtlingen vor, während und nach des Zweiten Weltkriegs spielt das Thema des Identitätsverlusts, der Heimat— und Rastlosigkeit und des inneren Wandels eine zentrale Rolle. Viele dieser Autobiographinnen und Autobiographen verloren nicht nur Familienangehörige, sondern auch ihre österreichische Identität. Beispielsweise war ihre Muttersprache plötzlich auch die Sprache des Feindes. Einige exilierte Jüdinnen und Juden beschlossen daher, nicht mehr Deutsch zu sprechen. Andere waren gegenteiliger Ansicht und hingen an ihrer Muttersprache als oft letzten Besitz und letzten Teil ihrer österreichischen Identität.

Dominik Hofmann-Wellenhof geht, anhand der Autobiographien von Ruth Klüger (weiter leben. Eine Jugend) und Frederic Morton (Runaway Waltz), vorrangig der Frage nach, wie die beiden Autoren den Verlust ihrer alten Identitäten überwanden und die Herausforderung der Identitätskonstruktion in Amerika literarisch verarbeiteten. Welche narrativen Methoden kommen zur Anwendung, welche Erlebnisse werden betont, welche Aspekte ausgespart?

Der Autor deckt die in weiter leben und Runaway Waltz teils explizit geschilderten, teils implizit spürbar gemachten Identitätskrisen der Autobiographin bzw. des Autobiographen auf. Verschiedene Möglichkeiten der literarischen Aufarbeitung von Identitätskrisen, welche ins Exil Vertriebene unvermeidlich erleiden, werden aufgezeigt. Neben einer theoretischen Einführung in die Thematik und den literarischen Analysen der Autobiographien finden sich im Buch auch unveröffentlichte Interviews mit den Autoren.
316 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Bookwire
Ursprüngliche Veröffentlichung
2016
Jahr der Veröffentlichung
2016
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