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Clara Viebig

Franzosenzeit

Der Band enthält die Novellen „Der Gefangene" und „Heinrich Feiten". In der ersten Novelle wird Antoine Ducas, ein französischer Kriegsgefangener, zur Arbeit auf einem Eifeler Bauernhof eingesetzt. Bald beginnt zwischen ihm und Christina, der Tochter des Bauern, eine Liebesbeziehung. Christina wird schwanger, das Kind ziehen beide gemeinsam auf und ihr Zusammenleben wird von den Eltern geduldet. Dann geht der Krieg zu Ende, die Deutschen sind besiegt, Antoine ist frei und wird nach Frankreich zurückbeordert. — „Heinrich Feiten": Ein Moseldorf wird im Krieg von den Franzosen besetzt. Lisa May steht kurz vor ihrer Hochzeit und ist voller Vorfreude, die von ihrer Schwester Maria geteilt wird. Doch dann werden die beiden von französischen Soldaten verfolgt. Die Soldaten vergewaltigen und töten die beiden Mädchen. Heinrich Feiten, der Bräutigam Lisas, legt sich mit seinem Revolver in den Weinbergen auf die Lauer, genau dort, wo die beiden Schwestern ums Leben kamen …
Autorenporträt
Clara Viebig (1860–1952) war eine deutsche Erzählerin, Dramatikerin und Feuilletonistin, die insbesondere der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Aufgewachsen an der Mosel in Trier, verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens in Berlin. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre Werke zählten damals in den bürgerlichen Haushalten zur Standardbibliothek. Bekannt wurde die Autorin vor allem durch den Roman „Das Weiberdorf", der 1900 erschien. Die Stärke Viebigs liegt unter anderem in der äußerst komplexen, oft symbolhaft wirkenden Darstellung der spröden Landschaft und ihrer Bewohner. Ihre Werke wurden insbesondere ins Französische, Spanische, Englische, Italienische, Niederländische, Norwegische, Schwedische, Finnische, Tschechische, Ukrainische, Slowenische und ins Russische übersetzt, einige auch in Blindenschrift übertragen. Clara Viebig, die mit einem jüdischen Verleger verheiratet war und nach 1935 im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr publizieren durfte, geriet nach dem Krieg für lange Zeit in Vergessenheit und wird nun endlich wiederentdeckt.
105 Druckseiten
Copyright-Inhaber
Lindhardt og Ringhof
Ursprüngliche Veröffentlichung
2015
Jahr der Veröffentlichung
2015
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