Doris Byer

Essaouira, endlich

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Kaum jemand, der nicht schon davon geträumt hat: aus den Zwängen und Verpflichtungen des Alltags aufzubrechen, der eigenen Kultur zu entfliehen und im warmen Süden, in Asien, Afrika, der Karibik ein neues Leben zu beginnen, mit neuen Beziehungen, anderen Tätigkeiten, anderer Sexualität. Die Zahl der Migranten, die aus Europa und Nordamerika dann tatsächlich in die Entwicklungsländer des Südens ziehen, nimmt sich zwar im Vergleich mit den Migrationen in die andere Richtung bescheiden aus, ist aber doch ein zentrales Phänomen unserer Gesellschaft.

Die Wiener Historikerin und Kulturanthropologin Doris Byer hat an einem der bevorzugten Orte dieser Sehnsucht gelebt und dort auf Tonband und Papier aufgezeichnet, wie die Realität aussieht, die hinter diesen Träumen vom kulturellen Orts— und Identitätswechsel steht. Sie studierte die Begegnung der Kulturen in einer marokkanischen Hafenstadt, die seit Jahrhunderten einen Kreuzungspunkt verschiedener Gruppen darstellt: Berber, Araber, Schwarzafrikaner, Juden, Europäer der Handelsmächte und Kolonialimperien, dann Beatniks und Hippies, Künstler, Geschäftsleute und Abenteurer bis hin zu expliziten Sextouristen homo— und heterosexueller Spielart beider Geschlechter.

Byer hat die Begrenzungen ihrer wissenschaftlichen Disziplin in ihrem Buch auf spannende Weise übertreten: wir lesen keine kulturanthropologische Studie, sondern ein dicht verwobenes Geflecht von Lebensläufen, Ansichten, Einstellungen, von Begegnungen, Wunscherfüllungen und Enttäuschungen, Katastrophen und Glücksfällen. Sie hat die Immigranten genauso im Blick wie die Einheimischen, die ideologischen Programme hinter diesen transkulturellen Lebensentwürfen zwischen Islam und Christentum genauso wie deren alltägliche Bewährungsproben. Ihre Protagonisten sind weniger Objekte der Forschung als vielmehr siegreiche oder scheiternde ›Helden‹ eines Romans, in dem auch die Autorin eine Rolle spielt.
Und nicht zuletzt hat sie der Literatur einen schillernden neuen Ort dazugewonnen: Essaouira an Marokkos atlantischer Küste.

'Ein Sachbuch über Fremde, Liebe, Religion und Sexualität, zu lesen wie ein Roman.' (Schweizer Illustrierte)

'In Zeiten von islamischem Terror und anti-islamischem Rassismus leistet Byer einen spannenden Beitrag dazu, mehr voneinander zu wissen und historische Kontinuitäten in der Beziehung zwischen Islam und Westen besser zu verstehen.' (Simon Hadler, Literatur und Kritik)
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362 Druckseiten
Ursprüngliche Veröffentlichung
2014
Jahr der Veröffentlichung
2014
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