Clemens Reichhold

Wirtschaftsfreiheit als Schicksal

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Untersucht wird das politische Denken F. A. v. Hayeks (1899–1992), eines der profiliertesten Intellektuellen des Neoliberalismus, aus einer ideologietheoretischen Perspektive. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit richtet sich dabei auf den Zusammenhang zwischen dem thematisch vielseitigen und ideologisch komplexen Denken v. Hayeks einerseits und der Geschichte von Niedergang und Wiederaufstieg des Wirtschaftsliberalismus im 20. Jahrhundert andererseits.
Entgegen dem verbreiteten Klischee, das neoliberales Denken als rein ökonomisches, marktfundamentalistisches Denken vereinseitigt, wird gezeigt, inwiefern sich in v. Hayeks Denken Wirtschaftsliberalismus und sozialer Konservatismus zu einer fragilen Konstellation verbinden, die sich als de-politisierte Ideologie verstehen lässt. Im Anschluss an Stuart Hall wird diese Ideologie als Teil von historisch situierten Auseinandersetzungen um Hegemonie verstanden, die sich in den frühen 1930er-Jahren zuspitzten. In dieser Zeit, die als Geburtsstunde neoliberalen Denkens im Allgemeinen gilt, stellt diese Arbeit bei v. Hayek eine ideologische Wende fest, seit der sein ökonomisches Denken durch eine Sozialtheorie ergänzt wird, deren wichtigstes Kennzeichen eine umfassende De-Politisierung sozialer Verhältnisse darstellt. Mit dem Begriff der De-Politisierung, dessen analytisches Potenzial in der Hayek-Forschung bislang noch keine Beachtung gefunden hat, lässt sich v. Hayeks Theorie der spontanen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft als schicksalshafte und unveränderbare Ordnung verstehen, die sich der politischen Verfügbarkeit entzieht. Dieser De-Politisierung wurde an v. Hayeks Denken über Recht, Ökonomie bzw. ökonomisch relevantes Wissen, Demokratie und Geschichte nachgegangen, Aspekte die jeweils besondere Relevanz für seine ideologische Gesamtkonstellation beanspruchen können.
Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt die Erkenntnis, dass v. Hayeks de-politisierte Ideologie ihre Kohärenz in Bezug auf bestimmte historische Prozesse gewinnt, die den bisherigen Wirtschaftsliberalismus marginalisierten. Die ideologische Neukonzeption des Wirtschaftsliberalismus äußert sich bei v. Hayek als intellektuelle Intervention für ein de-politisiertes Wissenschaftsbild ebenso wie für Institutionen und Handlungsformen, die eine Politisierung von Wirtschaft und Gesellschaft unterbinden.
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