Liebhaber des hintergründigen angelsächsischen Humors kennen Edward Clare, jenen fiktiven britischen Premierminister in Sue Townsends Politsatire Downing Street No. 10, der sein Schicksal als Politiker beklagt: Das Alltagsleben, die Sorgen, Nöte und Probleme der Menschen „draußen“ seien ihm fremd. Seine Spindoktoren hätten ihm all die Jahre die Realität im Lande verschwiegen, die Entfernung zwischen Repräsentanten und Repräsentierten sei mittlerweile in Meilen nicht mehr zu messen – und überhaupt die „Blase“, in der er lebe.
„Was läuft schief?“ Diese Frage stellt sich das aufgeklärte europäische Feuilleton schon jahrelang. Den herkömmlichen Politikbetrieb geißelt es als „völlig losgelöst“, „entkoppelt“, „ermüdet“, „krisenhaft“ und „nicht zeitadäquat“.
welche Regierung
die beste sei?
diejenige,
die uns lehrt,
uns selbst zu regieren
Johann Wolfgang von Goethe,
deutscher Dichter, 1749–1832
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