Die forensischen, taktischen und formellen Anforderungen an eine polizeiliche Beschuldigten- oder Zeugenvernehmung steigen seit Jahren kontinuierlich an. Da einheitliche Qualitätsstandards für die Durchführung und Dokumentation der Belehrung und Vernehmung an Tat- oder Unfallorten oder in Vernehmungszimmer fehlen, bleibt es grundsätzlich jedem Polizeibeamten selbst überlassen, bis zu welchem Grad er diese hohen Anforderungen erfüllt. Damit geraten Ermittlungsbeamte in einer Hauptverhandlung immer häufiger in den Fokus der Verteidigung und müssen ihr Vernehmungsergebnis auch mündlich rechtlich und taktisch belegen.
Die überarbeitete Ausgabe der Pocket Tipps Vernehmung 1 verbindet das Recht sehr anschaulich mit praxisbezogenen Hinweisen und erleichtert so einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen. Bei den rechtlichen Ausführungen wurden auch die Änderungen durch das 3. Opferrechtsreformgesetz, welches am 31.12.2015 in Kraft getreten ist, berücksichtigt. Ein Blick in die europäische Rechtsprechung gibt darüber hinaus einen kleinen Einblick in das, was auf europäischer Ebene mit dem Stichwort “Anwalt der ersten Stunde” geplant ist.
