Die klassische Literatur baut vielfach auf historischen Legenden auf. Das gilt für die Storys der Bibel, vom Schöpfungs-Exit des Urvaters Adam bis zu den Wundern des Religionsstifters Jesus, ebenso wie für die Sagen von Tristan und Isolde oder von Helena und Paris. Auch Goethes Faust verbindet Fantasie mit historischen Wurzeln. Nichts anderes machen die folgenden Beiträge zur Wiederbelebung des Legenden-Schatzes, der aufgrund seiner Tragödien-Tristesse zunehmend in die Ablage der Leser wandert. Statt finales Blutvergießen lieber ein Happy End. Der trojanische Krieg findet nicht statt, Gretchen bringt sich nicht um und Tristan und Isolde überleben. Das Ganze bewegt sich in einer Rahmenhandlung: Sechs Schüler und drei Forscher arbeiten an einem geschichtspädagogischen Projekt mit Hilfe des humanoiden Super-Computers Denihs, der verbale Diskussionen mit virtueller Schlagfertigkeit besteht. Zwischen den einzelnen Stationen der Zeitreise bieten Intermezzi mit Begriffen wie Helden, Huren oder Heilige eine satirische Interpretation verschiedener Rollen in der Geschichte.
