***abgeschlossen***
Ich sah ihn über das Feuer hinweg an. Sein Oberkörper war noch immer nackt und nun flackerte seine Haut wie flüssiges Gold. Die Wunde zog sich als Scharlachrote Linie über seine Brust. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht und ich erkannte wieder den Ausdruck in seinen Augen, den ich nicht einordnen konnte. Verzweiflung, Leid, Trauer? In diesem Moment war ich mir sicher, dass er etwas Schlimmes erlebt hatte, was ihn zu dem gemacht hatte, der er nun war. Wie gerne würde ich jetzt zu ihm gehen mich an ihn kuscheln und genauso helfen wie er es getan hatte. Nein, fuhr es durch meinen Kopf. Nein, ich hasste ihn nicht, leider.
Ich bin 16 und führe ein ganz normales Teenagerleben mit normalen Problemen: Mein freund hat mich gerade mit dieser Schlampe Cathy betrogen und meine Mathenoten sind echt mieß.
Was nicht ganz normal ist das ich die Gedanken meiner Schwester empfangen kann und als wäre das nicht schon genug erzählt mir meine Mutter nach einem Missgeschick in der Schule wer ich wirklich bin – oder was…
Sie schickt mich auf ein Internat, in einer anderen, fremden Welt, Allein!
Das ist dann wohl mein neues Leben.
